Aussaat auf der Fensterbank

Der lange Winter nervt, und die Sehnsucht nach frischem Grün fürs Auge treibt so manchen Hobbygärtner in die Gartencenter, wo bunte Samentüten in die Einkaufswagen wandern, Torfquelltöpfe, sowie das eine oder andere Minigewächshaus für die Fensterbank. Diese Ausrüstung kann man gut benutzen, wenn nur wenige Sommerblumen für den Balkonkasten vorgezogen werden sollen. Doch es geht auch ressourcenschonender und preiswerter, vor allem, wenn die Planung vorsieht, einen ganzen Garten oder Hinterhof mit Gemüse und Blumen zu bestücken. Wie das funktioniert, erkläre ich in meinem Video „Alternative Anzuchttöpfe“:

Aussaat in Saatschalen

Dafür eignen sich im Grunde alle flachen Plastikbehälter, die keine Löcher im Boden haben. Ich habe seit Beginn der Aussaatphase jeden eckigen Quarkbecher, GemüsePlastikschalen aus dem Supermarkt, abgeschnittene Unterteile von Tetrapacks, etc. gründlich ausgewaschen und als Kiste für die Anzuchttöpfe benutzt, ebenso eckige Tupperware. Ich benutze nur eckige Gefäße, weil sie platzsparender unterzubringen sind.

Vielen Menschen genügt es auch, die Samen direkt in die Aussaatschalen zu säen und sie nach der Keimung in Anzuchttöpfe pikieren. Ich neige jedoch dazu, die zarten Keimlinge und Würzelchen beim Pikieren versehentlich umzubringen, und so säe ich direkt in die Töpfchen und stelle sie in die Saatschalen.

Torfquelltöpfe oder Jiffy Pots

Auch ich habe wider besseren Wissens kürzlich eine Packung Torfquelltöpfe erstanden. Man muss die Tabletten in Wasser einweichen, sie quellen innerhalb weniger Minuten auf und sind bereit für die Aussaat. Allerdings habe ich viel vor in diesem Jahr und eine fünfzig-Stück-Packung kostete mehr als 5,- Euro. Bei vielen Pflanzen kann sich das schnell zum echten Kostenfaktor entwickeln. Außerdem regte sich mein grünes Gewissen, denn mit der Nachfrage nach Torf beschleunigt man den Abbau der Moore, und das möchte ich wirklich nicht unterstützen. Deshalb lasse ich auch die Jiffy-Pots im Ladenregal stehen, gepresste Torftöpfe, die man mit Aussaaterde füllen kann.

Alternativen

Ich habe Kerne von Toilettenpapierrollen in zwei Hälften geschnitten, diese aufrecht in die Saatschalen gestellt, mit Aussaaterde befüllt und die Samen hineingesteckt. Die Papp-Abschnitte sind unten offen, und das ist ganz praktisch, weil die Wurzeln beim Umtopfen in größere Gefäße ungehindert nach unten durchwachsen können. Als mir die
Klorollen ausgingen, habe ich kleine Töpfe aus Zeitungspapier gebastelt. Das geht schnell und unkompliziert, wie im Video und auf den folgenden Fotos zu sehen ist:

Nach der Aussaat

Die Töpfe werden nun in den Saatschalen gut gewässert. Auch die Pappe, bzw. das Papier sollte gut durchfeuchtet sein. Anschließend das überschüssige Wasser abgießen und die Schale in einen Gefrier- oder Frühstücksbeutel stecken, verschließen und BESCHRIFTEN, denn für die Pflanzung, v.a. von Gemüse, sollten wir schon genau wissen, was da wächst, denn es gibt ja Pflanzen, die sich miteinander gar nicht vertragen. Nun das gesamte „Paket“ möglichst an einen warmen Ort stellen, denn Wärme beschleunigt die Keimung, und wir sind ja alle ungeduldig.

Kontrolle

Die Saatschalen bitte jeden Tag kontrollieren, und die Tüte entfernen, sobald sich die ersten Keimlinge zeigen (die Tüten kann man gut trocknen und für die nächsten Aussaaten benutzen). Das kann sehr schnell gehen – mein erster Kürbiskeimling war innerhalb von drei Tagen so weit. Ließe man die Tüte drum, würde der Keimling irgendwann faulen. Ich stelle die Schalen also ans Fenster, möglichst hell, damit die Minipflänzchen nicht vergeilen, also nicht bleich, spillerig und dürr werden. Wichtig ist nun, darauf zu achten, dass die Töpfe nicht
austrocknen und schön gleichmäßig feucht bleiben. Aber auch jetzt bitte kein Fußbad einfüllen, das mögen die Wurzeln nicht.

Im Video oben oder auf meinem youtube-Kanal ist alles noch einmal genau zu sehen.

Auf einen Blick

Was benötige ich für die Aussaat?

- eckige Plastikschalen (Tupperware, Quarkbecher, Gemüseschalen, etc.)
- halbierte Toilettenpapierrollen oder eine Tageszeitung und Tesafilm
- Gefrierbeutel und / oder Frühstücksbeutel aus Plastik
- Papier, Label oder Pflanzenstecker zum Beschriften (Pflanze und Ausaatdatum)

Alles, was ihr sonst noch für die Aussaat brauchen könnt*

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Kommentare:


Habe irgendwo gesehen, dass man auch sehr gut leere Eierkartons als Aussaatschalen nehmen kann, die lassen sich dann zerschneiden und mitsamt dem Pflänzchen einpflanzen…

Claudia  am  15. März 2009



Eierkartons habe ich auch schon benutzt. Allerdings habe ich festgestellt, dass diese ziemlich schnell austrocknen. Vielleicht sollte man sie dann auch in geschlossene Schalen stellen und von unten immer feucht halten. Aber prinzipiell geht das natürlich auch.
Danke für den Hinweis!

Petra  am  15. März 2009



Noch ein Tipp gegen das Vergeilen junger Pflänzchen auf der Fensterbank: Man stelle Spiegel oder eine Pappwand aus Alu-Folie hinter die Pflänzchen, damit das einstrahlende Sonnenlicht reflektiert wird und die Pflänzchen so von zwei Seiten erreicht. Damit wird das “zum Licht wachsen” wirksam unterbunden.

Peter Konz  am  11. August 2010



Wir haben ein Treibhaus aber die Idee ist gut.

Grüße Emanuel

Emanuel  am  05. Mai 2012



Du hast eine sehr schöne Seite mit tollen Tipps! Wollte erst bei YouTube kommentieren, aber da hätte ich “Mitglied” werden müssen…ich finde die Recyclingidee gut, bin halt ein Kind der 80er…Alte Gefrierbeutel und Vogelfuttertüten verhäkle ich zu Teppichen und Taschen, so bleibt nix über. Und sie quasi als “Minitreibhaus” zu nutzen ist eine tolle Idee von Dir. Ich hatte zwar schon viele Plastikgefäße gesammelt, aber keine Idee für eine Abdeckung gehabt. Also vielen Dank für die wertvollen Anregungen!

ansara  am  06. April 2013



Da die gekauften (billigen) Anzuchtkästen sich als ziemlich filigran herausgestellt haben, verwende ich jetzt meinen Kuchentransportbehälter als Anzuchtkästen / Minigewächshäuser. Bis die Obstkuchenzeit kommt, sind die Jungpflänzchen schon groß und der Kuchenbehälter wieder frei.

Noch ein Sammel- und Recyclingtipp: die flachen Holzstäbchen von Eislutschern eignen sich gut zum Beschriften.

jutta  am  14. März 2014




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