Back to the roots – die Bauerngartenfee

Als Kind habe ich meiner Oma den Gartenweg umgegraben - ich wusste es nicht besser. Zum Glück habe ich einiges dazugelernt.

Pflanzen haben in meinem Leben schon immer eine ganz besondere Rolle gespielt, und ich weiß, dass es vielen Menschen so geht.
Ob Zimmergarten, Balkonparadies, Stadtgarten, Bauerngarten, Hofgarten – Menschen lieben es, sich mit Blumen zu umgeben. Doch im Zuge der LOHAS*-Bewegung (und der Finanzkrise) besinnen sich immer mehr Menschen wieder buchstäblich auf ihre Wurzeln und bauen Obst und Gemüse selber an. Dies ist einer der Gründe, weshalb ich dieses Blog
gestartet habe.

Ich gestehe, ich bin ziemlich aufgeregt, denn ich habe viel vor. In unserem Garten, aber auch mit diesem Blog. Ich bin nicht sicher, ob es am langen Winter liegt, doch in diesem Jahr sehne ich mich besonders danach, endlich wieder raus in den Garten zu gehen.

Der Anfang

Mein Gartenleben begann im Garten meiner Großmutter. Omi hatte einen Mietergarten, ganz in der Nähe ihrer Wohnung, Ich war immer begierig dort zwischen Flieder, Tulpen und Kirschbäumen zu arbeiten. Eines Tages, ich muss so fünf Jahre alt gewesen sein, wollte ich ihr einen Gefallen tun: Umgraben war das Zauberwort. Ich muss Stunden gebuddelt
haben. Zum Glück hatte ich eine Omi mit viel Verständnis, deshalb seufzte sie nur laut anstatt zu schimpfen: Ich hatte den größten Teil ihres Gartenweges umgebraben…

Zimmerpflanzen

Anfang der 80er bekam ich von Freunden zu allen möglichen Anlässen Pflanzen geschenkt, kaufte mir aber auch selbst welche. In der Steglitzer Schlossstraße gab es einen Pflanzenladen im Einkaufszentrum, in dem ich „Theo“ erstand, einen Drachenbaum dessen Stamm ca. 5cm hoch war. Theo lebt heute noch, hat sich verzweigt und wir mögen uns noch immer. Er ist auch die einzige meiner Pfanzen mit Namen :-)

Fassadenbegrünung

Während meines Stadtplanungsstudiums entdeckte ich mein Herz für Fassadenbegrünung. Über die Vorteile habe ich sogar eine Semesterarbeit geschrieben. Ich wohnte jedoch in einem Miethaus, und bekam keine Erlaubnis, die Fassade mit Kletterpflanzen zu begrünen. So begnügte ich mich damit, in einer ollen Obstkiste, die ich mit einem Müllsack ausgeschlagen hatte, vier selbstgezogene Paprikapflanzen auf dem Balkon zu kultivieren. Das Ergebnis war sehr schmackhaft, da ich mit selbstgemachter Brennesseljauche gedüngt hatte.

Gemüseanbau auf der Tiefgarage

Eine weitere Station meines Gärtnerlebens, an die ich mich sehr gut erinnere, waren die ersten selbst gezogenen Tomaten und Zucchinis. Wir waren in eine Neubauwohnung gezogen, unter deren Hof die Tiefgarage ag. Auf dem Balkon wuchs Schlingknöterich und Wilder Wein (Parthenocisscus quinquefolia). So hatte ich zumindest im Kleinen die Fassade am Balkon begrünt. Aber ich wollte mehr. Von der Hausverwaltung holte ich mir die Erlaubnis, ein kleines Beet zu beflanzen. Auf dem Garagendach, hinter einem Schuppen (so dass ich das
Beet vom Fenster aus leider nicht sehen konnte), trennte ich einen Bereich ab, den ich nach allen Regeln des biologischen Gartenbaus bearbeitete: Senfsaat bereitete das Beet als Gründüngung vor, ich arbeitete Horn-, Blut und Knochenmehl in die Erde ein und während der Wachstumsphase des Gemüses kam wieder Brennesseljauche zum Einsatz.

Was soll ich sagen? Ich erntete 2,5-Kilo-Zucchini!
Ja, inzwischen weiß ich, dass man nicht so lange warten soll, und die Zucchini lieber bei einer Länge von ca. 25 pflückt, dafür aber immer weitere Früchte ernten kann. Das war mir damals jedoch egal. Ich war stolz auf meine Megazucchinis, und habe sie gewürfelt eingefroren. So hatten wir immer etwas, was wir in den Eintopf schmeißen konnten.

Die Tomaten wurden leider von Kindern in den Gulli geschmissen, dabei waren die richtig toll. Und das vollkommen ohne Regenschutz!

Der eigene Garten

Ich war ziemlich begeistert, als wir mit dem Haus ca. 600qm Garten dazukauften. Leider wuchs das Unkraut hier draußen viel schneller als in der Stadt, und bis heute habe ich noch nicht alle „Altlasten“ ausgerottet. Wobei ausrotten nicht das richtige Wort ist, aber ich wollte den Garten eben gerne nach meinen Wünschen gestalten, und nicht nach denen der Vorbesitzer.
Glücklich war ich mit dem Garten nur halb. Nie wieder hatte ich so fantastische Zucchini, die Tomaten sind mir verregnet, und als ich sie im Gewächshaus pflanzte, war im ersten Jahr so viel Kondenswasser auf den Pflanzen, dass auch hier wieder die Krautfäule zuschlug.

Stockrosen (Alcaea rosa) weigern sich bis heute hartnäckig, in unserem Garten überhaupt zu wachsen, dabei sind sie für mich der Inbegriff eines Bauerngartens.

Mein Fehler

Ich hatte endlich einen echten Garten, dabei jedoch die Grundsätze des Biologischen Gärtnerns komplett vernachlässigt. Keine Gründüngung mehr, kein Mulchen, keine Brennesseljauche, kein anständiger Kompost. Der Versuch, einen Thermokomposter zu benutzen, schlug auch fehl, weil ich nicht auf genügend Feuchtigkeit geachtet hatte. Ich war wohl zu sehr mit dem Unkrautrupfen beschäftigt gewesen. Und in den letzten Jahren habe ich vor lauter Bücherschreiben kaum noch das Haus verlassen.

Wenn ich allerdings drinnen sitze und mir nur wünsche, ich könnte in den Garten gehen, bin ich weniger produktiv, als wenn ich dem Verlangen nachgehe, und in der verbleibenden Zeit letztlich schneller schreibe.

Umdenken

In diesem Winter hat mich dann eine ziemlich heftige Schreibblockade gepackt. Deadlines wurden verschoben, einfach weil mein Kopf dicht war, vom ständigen Starren auf den Monitor, ohne Input vom Leben draußen. Und das was unfreiwillig als Input kam, war durch die Bank negativ.

Erst als ich den ersten Kürbissamen in einen Topf steckte, der innerhalb von drei Tagen keimte und sagte: „Hey, Kopf hoch, bald ist Frühling, wie packen das!“, ging es mir besser und die Ideen kamen zurück.

Am Wochenende habe ich das Gewächshaus geputzt, heute einen einfachen Laubkompostsilo gebaut. Es wird kompostiert, gemulcht, Jauche angesetzt, und dann wollen wir doch mal sehen, ob wir den widerspenstigen Garten nicht in den Griff bekommen.

Die Projekte werden mit Fotos und v.a. Videos begleitet, und ich hoffe, ich kann viele Anregungen für andere Hobbygärtner geben, sowie für alle Menschen, die sich überlegen, der Natur wieder bewusster zu begenen und mit Ressourcen schonender umzugehen.

Ich freu mich schon drauf!

***

*LOHAS = Lifestyle of Health and Sustainability
(Die Bewegung für ein gesundes Leben mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit) Bakker - Bereiten Sie Ihren Garten auf die neue Gartensaison vor!

» » Aussaat auf der Fensterbank



Kommentare:


Test :-)

Petra  am  07. März 2009




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