Bio-Eier-Skandal - Anlass zum Nachdenken

GrafikFake-Bio-Eier, Pferdefleisch in Lasagne & Co - alle Jahre wieder rollt ein Lebensmittelskandal durch die Medien. Immer wieder Anlass, auch mal das eigene Verbraucherverhalten zu überprüfen. In einer Mailinglisten-Diskussion darüber, was es für Möglichkeiten gibt, alles möglichst ökologisch einwandfrei, fair und nachhaltig einzukaufen, wurde wieder klar, dass es fast unmöglich ist, alle Unwägbarkeiten auszuschließen.

Link zum Artikel: Wenn ich einmal groß bin, werde ich ein Bio-MasthähnchenUnd wusstet ihr, dass beispielsweise der Anteil von Biogeflügelfleisch am Gesamtmarkt gerade mal ein Prozent beträgt? Viel zu wenig um den steigenden Bedarf zu decken. Was u.a. daran liegt, dass "glückliche" Hühner viel Platz brauchen und mehr als doppelt so lange großgezogen werden, wie "herkömmliche" Hühner. In besagter Diskussion tauchte dazu ein interessanter Link auf: Wenn ich einmal groß bin, werde ich ein Bio-Masthähnchen.

Zwei Journalisten haben die Bio-Hänchen zwölf Wochen lang begleitet: Von der Anlieferung als flauschig-gelbe Küken, bis zur Schlachtung und Verkauf an die Kunden, die aus verschiedenen Gründen lieber Bio-Hähnchen essen. Auch hier wird wieder klar: Wer möchte, dass Tiere weniger leiden, muss tiefer in die Tasche greifen. Ich bin absolut bereit dazu, nur wird es immer schwieriger sich in dem ganzen Fairtrade-Bio-Nachhaltigkeits-Dschungel zurechtzufinden. Und gegen den Etikettenschwindel, wie kürzlich beim erwähnten Bio-Eier- und Pferdefleisch-Skandal, ist man damit auch nicht gefeit. Schwieriges und sehr komplexes Thema, das beim verwendeteten Saatgut von Obst- und Gemüse anfängt (Filmtipp: Monsanto mit Gift und Genen) und bei der Entsorgung getragener Kleidung noch lange nicht aufhört (Filmtipp: Die-Altkleider-Lüge: Wie Spenden zum Geschäft werden. NDR-Reportage.)

Ich achte längst noch nicht genug auf Nachhaltigkeit, u.a. auch deswegen, weil es viel Zeit kostet, und weil es inzwischen eine eigene Wissenschaft ist, durch alles hindurchzusteigen. Auf jeden Fall unterstütze ich die Sortenvielfalt. Es ist nicht einzusehen, weshalb nur bestimmte Obst- und Gemüsesorten überhaupt nach EU-Richtlinien in den Handel gelangen dürfen, wo es so viele schmackhafte, gesunde Sorten gibt. Beim Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt kann man beispielsweise alte, samenfeste Sorten erhalten. Außerdem werde ich in 2013 endlich auch das Bantam-Mais-Projekt unterstützen und gentechnikfreien, samenfesten Zuckermais anbauen.

Wir werden mit Sicherheit nicht an allen Ecken und Enden auf glückselige Kartoffeln und Schweine treffen und Klamottenkauf ohne Kinderarbeit auch nie völlig ausschließen können. Aber jeder kann auf seine Weise dazu beitragen, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen (Oje, ich klinge gerade wie ein erleuchteter Guru - das bin ich aber mit Sicherheit nicht. Ihr kennt ja auch mein Motto: "Ich vergifte mich ausgewogen!"). Ich backe z.B. oft mein Brot selber und benutze dafür auch selbst hergestellten Sauerteig. So muss ich im Prinzip nur auf gutes Mehl achten.

Was tut ihr beispielsweise um euch mit gutem Gewissen zu ernähren oder einzukleiden? Klamotten unr Second Hand kaufen? Regional kaufen? Vegetarisch essen? Selbst Hühner halten?
Ich bin auf eure Antworten in den Kommentaren gespannt!

Liebe Grüße

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Kommentare:


Für mein ökologisches Gewissen:
bin zusammen mit meiner Tochter Vegetarierin
wir kaufen nahezu alles in Bio-Qualität möglichst viel zusätzlich regional
auch das Fleisch für meinen nicht-veggie-Mann wird bio gekauft
Kinderklamotten habe ich immerhin 6-8 Jahre lang secondhand gekauft
in Urlaub sind wir viele Jahre lang auf einen demeterhof in der Lüneburger Heide gefahren zu Familie Bauck, leider gibt´s die Pension zum Hof inzwischen nicht mehr.
Es gibt allerdings immer noch Steigerungspotential. So habe ich für meinen Garten einen flüssigen Kompost gefunden um auf alte Traditionen zurückzukommen, natürlich auch bio, nachdem eigenes Kompostieren mehrfach “in die Hose” gegangen war. Von dem flüssigen Kompost war ich so überzeugt, dass ich den inzwischen selbst vermarkte und einen online-shop und blog gegründet habe. So vereinbare ich jetzt sogar meinen Job mit meinen ökologischen Gewissen so gut es eben geht.

kompost-pflanzenschutz-shop  am  28. Februar 2013



Das klingt doch nach einem guten Ansatz!
Schade, dass es die Pension nicht mehr gibt, das war nämlich ein guter Tipp.

Petra A. Bauer  am  28. Februar 2013



Ich bin auch dafür, würde sozusagen sofort unterschreiben!
Ich versuche natürlich immer, aus kontrolliertem Anbau zu kaufen. Allerdings muss ich gestehen, dass das nicht immer möglich ist. Wenn es mal schnell gehen soll, wenn man im Restaurente ist etc…

Liebe Grüße

Ines Becker  am  02. März 2013



Du hast Recht, es ist wirklich eine Wissenschaft für sich, einigermaßen nachhaltig zu leben. Ein paar Beispiele von uns: Wir beziehen Öko-Strom (echten, nicht den von den normalen Anbietern, für den dann andere Leute mehr Atom-Strom bekommen), essen relativ wenig Fleisch und wenn, dann zu 90 % Bio. Wir kaufen bei Eiern immer Bio und bei Milchprodukten ist es leider schwerer/sehr teuer mit Bio, da schaffen wir nur etwa die Hälfte. Fair Trade Kleidung können wir uns leider meistens nicht leisten, dafür tragen wir auch brav alles ewig auf und benutzen es noch als Putzlappen, wenn es auseinanderfällt. Ich habe einen Wurmkomposter, damit wir entsprechende Abfälle weiterverwerten können und nicht immer neue Blumenerde kaufen müssen und ich ein bisschen Bio-Zeug auf dem Balkon ziehen kann. Wir wohnen jetzt so, dass wir das Auto nur noch dreimal im Monat brauchen und vielleicht irgendwann ganz abschaffen. Das sind zwar auch nur Kleinigkeiten, aber ich glaube wie Du an viele viele kleine Beiträge.

Petra Schulten  am  03. März 2013



Hallo Petra,

super, vielen Dank für den tollen Beitrag. wenn jeder ein bisschen nachhaltiger mit der Umwelt umgehen würde, wäre schon viel gewonnen. Dieser Skandal zeigt uns wieder, dass man mehr auf das Tierwohl achten sollte.

lg
Conny

BROT BACKEN MIT TROCKENHEFE  am  27. Oktober 2020



Es ist sehr wichtig, sich bewusst für regionale und nachhaltige Lebensmittel zu entscheiden. Der Skandal verdeutlicht, wie leicht es ist, dass wir Verbraucherinnen und Verbraucher hinters Licht geführt werden und dass wir uns nicht immer darauf verlassen können, was auf der Verpackung steht. Der Artikel macht deutlich, dass wir als Konsumenten eine wichtige Rolle spielen, um den Trend zu einer nachhaltigeren und transparenteren Lebensmittelproduktion zu unterstützen. Ich finde es gut, dass die Autorin dazu aufruft, mehr Verantwortung zu übernehmen und sich bewusster für regionale und biologische Produkte zu entscheiden.

Nachhilfe Biologie  am  02. Mai 2023




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