Freitag ist Freutag und somit Blogparadenzeit! In dieser Woche habe ich mich über etwas Altes gefreut, das mich mobil macht. Ihr könnt ihr euch jederzeit noch hier anmelden und bei der Blogparade mitmachen. An gleicher Stelle stehen auch die Teilnahmeregeln. Im August könnt ihr das Buch Nachwuchs im Garten aus dem Ulmer Verlag gewinnen.
Damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Nicht ich bin 61 Jahre alt, sondern das Fahrrad!
Meine Mutter hatte es anno 1951 von ihrer großen Schwester zur Konfirmation geschenkt bekommen. Sie ist viel damit gefahren und hat es immer gut gepflegt. Als Kind bin ich darauf zeitweise auch gefahren. Ich bin anfangs nicht mal in den Sattel gekommen und musste im Stehen fahren!
Zur Erinnerung: Wir befinden uns in Berlin :-)
Ich hatte dann selbst verschiedene andere Räder. Ein goldfarbenes Klapprad zum Beispiel, auf dem ich Radfahren lernte. Erinnert mich bitte mal daran, dass ich das Bild dazu heraussuche, dazu bin ich jetzt zu müde (ich schreibe die Freutags-Beiträge immer schon donnerstagabends, damit es freitags ganz früh online ist, für die Links zu euren eigenen Beiträgen in den Kommentaren).
Zu meiner eigenen Konfirmation bekam ich dann ein nicht klappbares, aber ebenfalls goldfarbenes Fahrrad, das wohl inzwischen nicht mehr existiert, glaub ich. Danach habe ich mir ein Rennrad mit silberfarbenem Diamantrahmen (aka Herrenrad) zusammenbauen lassen. Peugeot-Rahmen, Shimano-Bremsen, alles was man so brauchte. Darauf bin ich kreuz und quer durch Berlin gefahren, von einer Ecke zur anderen, auch bei -15°C. Hab es immer selber repariert und auch ein bisschen gepimpt. Und dann kamen die Kinder und mir wuchsen vier (Auto-)Räder quasi am Hintern fest.
Mich hat das zum Stubenhocker gemacht, und unter 20°C (plus!!!) verließ ich nur ungerne das Haus. Bewegung? Naja, schon ab und zu. Fahrradfahren? Fehlanzeige.
Meine Eltern hatten das Fahrrad meiner Mom (das übrigens von der Firma "Bauer Sport" stammt, haha!) irgendwann überholen lassen. Neue Felgen drauf und so. Da war es immer noch gut in Schuss. Seit rd. 2 Jahren steht es nun bei uns. Leider nicht völllig wettergeschützt und daher an verschiedenen Stellen rostig.
So. Da würde es auch weiterhin unbenutzt stehen, wenn ich nicht seit einiger Zeit solchen unerklärlichen Bewegungsdrang hätte. Ich gehe schon freiwillig schwimmen, und vor ein paar Tagen fiel mein Blick mal wieder auf das Rad meiner Mutter. Ob das wohl noch funktionierte?
Erst versuchte ich noch Ausreden zu finden, weshalb ich nun ganz sicher doch lieber nicht damit fahren würde, und dann hab ich mit mir gemeckert und mich gefragt, wieso ich es mir eigentlich immer so schwer mache. Und dann bin ich einfach losgefahren. Nicht weit, nur sechseinhalb Kilometer. Und ich habe es soooo genossen. Das ist auch der Grund, weshalb dieser Ausflug in das heutige Freutags-Posting durfte. Die Bilder, die hier überall eingestreut sind, sind rd. 4 km von unserem Haus entfernt entstanden. Felder und Kühe in Berlin, ein sonniger Morgen, gute Luft, und ich war einfach glücklich :-)
So glücklich, dass ich gleich am nächsten Tag meine große Tochter zu einer Radtour überredet habe, die 13 Kilometer weit ging, rüber nach Hennigsdorf, hinter dem Bombardier-Gelände entlang, wo wir u.a. Bahn-Karosserien entdeckt haben.
Wir sind auf dem Mauerweg an der Havel entlanggefahren, die an dieser Stelle recht schmal ist und ein Stückchen weiter in den Niederneuendorfer See übergeht.
Die Polizei kommt auch vorbei *reim*
Ihr seht, diese Radtouren sind nur zur Freude gedacht. Ich bin auch schon früher eher selten zweckgebunden von A nach B gefahren. Obwohl, als ich Anfang der 80er 20 Kilometer mit breiten Bambusrollos von IKEA auf dem Gepäckträger nach Hause geradelt bin, das war schon denkwürdig *g* Aber ich habe damals schon lieber Touren just for fun gemacht. Mit knapp 60 km/h die Havelchaussee im Grunewald runter und so. Bergab und Rückenwind. Helme gab es damals natürlich noch nicht, ähem.
Heute war ich auch wieder 14 Kilometer unterwegs und habe es genossen, einfach mal Strecken zu benutzen, wo ich mit dem Auto nicht entlangfahren darf. Oder an den üblichen Autostrecken mal genauer hingeschaut. Zum Beispiel auf dieses eher rustikale BVG-Wartehäuschen:
Frage: Wo liegt das Grundstück im nächsten Foto?
Antwort: In der Nähe des Elchdamms. :-) Solche Dinge bekomme ich natürlich nicht mit, wenn ich im Auto dort entlangfahre.
Hachja. Ich genieße diese neu gewonnene Freiheit, mir die Stadt endlich mal genauer anzusehen. Nicht, dass ich das nicht längst hätte tun können, aber manchmal braucht man vielleicht eine alte Fahrradlady, die einen ein bisschen anstupst.
Ich habe natürlich noch viel mehr fotografiert, aber ich will euch ja nicht damit erschlagen ;-) Ist auch so schon echt lang geworden, dieses Freutags-Posting. Und mittlerweile ist es auch tatsächlich Freitag ...
Was ich noch wissen möchte: Wollt ihr mehr von meinen kleinen Touren sehen? Oder nervt es euch eher? Ich will kein weiteres Blog dafür anfangen und im Autorenblog ist das Thema ja auch nicht so super aufgehoben. Obwohl ich dort ja auch über meine Joggingaktivitäten gebloggt hatte (das war bevor sich jemand so über mein nicht vorhandenes Tempo lustig gemacht hatte, dass ich dadurch buchstäblich völlig aus dem Tritt kam).
Und dann bin ich natürlich auch wieder darauf gespannt, welche Momente der Freude eure letzte Woche mit sich gebracht hat. Die Links zu euren Freutag-Blogparade-Beiträgen könnt ihr wieder hier unten in den Kommentaren eintragen.
Euch eine schöne neue Freu-Woche und alles Liebe