Strickguerilla und Communitygardening in der neuen Bionade-Werbung

Ich mag Bionade. Ich fand es auch echt schade, dass der Bionade-Marktanteil so drastisch zurückging. Und ich werde nicht dafür bezahlt, dass ich das hier sage. Ich sage es überhaupt nur, weil ich wirklich begeistert von der neuen Werbung bin, die wirklich prima in dieses Blog passt :-)

Über eingestrickte Bäume habe ich hier und und im Appenzell-Video schon berichtet, ich bin Mitglied einer Strickguerillagruppe auf Facebook und Community-Gardening kommt schon 2009 in meinem Buch A Heart in New York vor. Also ist es ja kein Wunder, dass ich diesen Spot so sympatisch finde. Er transportiert genau mein Lebensgefühl. Yeah!

Kleine Leseprobe gefällig?

Auszug aus A Heart in New York von Petra A. Bauer

Daddy und ich setzten uns auf die Terrasse und sahen Mum beim Gießen zu.
“I have to go in half an hour. Do you want to join me and my students?” Daddy nippte an seinem Cappuccino und hatte anschließend einen Bart aus Milchschaum.
“What are you going to do?” Wenn Dad mit seinen Studenten unterwegs war, wurde es sicher langweilig. Von Stadtplanung hatte ich keine Ahnung. Außerdem war ich gestern genug gelaufen.
“Look for some gardens.”
“Where?”
“Over in Manhattan and in the rest of the city, if we have enough time.” Er deutete in Richtung Skyline.
“Manhattan? Are you kidding? The only things that are growing over there are skyscrapers! There’s concrete everywhere you go.”
Daddy lächelte.
“Did you ever hear about Guerilla Gardening or Community Gardens?”

Ich schüttelte den Kopf. Natürlich nicht, wie sollte ich auch? Guerillas kannte ich nur vom Hörensagen. Es hatte mit Krieg zu tun und Anschlägen aus dem Hinterhalt. Das sagte ich Daddy, und er grinste.
“No wars. Or maybe just war against concrete. Guerilla gardeners throw bombs – seed bombs.”
Ich verstand nur Bahnhof, doch meine Neugier war geweckt. Nachdem ich beschlossen hatte, Daddy trotz meines Muskelkaters auf seiner seltsamen Tour zu begleiten, erklärte er mir unterwegs, was es damit auf sich hatte:
“It means that people throw balls of soil and seeds on places that belong to the city, tree beds for example, or fallow land between buildings. Sometimes they even go there by night, planting flowers and trees. Actually, they aren’t allowed to do this. It’s illegal, but the city closes both eyes and let them do it.”

Ich kapierte das nicht. Wieso sollte es illegal sein, wenn man auf öffentlichen Flächen, die sonst grau und hässlich wären, Blumen pflanzte? Grade auf BaumschiebenBaumscheiben, wo sonst nur die Hunde hinkackten. Nur, weil einem das Gelände nicht gehörte? Das war wieder echtes Erwachsenenzeug.

“The Guerilla Gardening Movement started in London and came to New York and Berlin. There are several projects in the middle of Berlin”, erklärte Daddy weiter. “In New York some of the former illegal gardens turned into a community garden project and became legal. These little neighbourhood gardens in backyards or even on rooftops, make a contribution to local recreation. So turning them into a legal project, makes sure, there is always somone who cares for it. Voluntarily, of course. The city has no money left.”

Ich trat zur Seite, um einen Jogger vorbeizulassen, der die Williamsburg Bridge offenbar zum Trainingsgebiet erklärt hatte.
“How does it work?”
“People who are feeling responsible for the little green patch, are buying plants and seeds and spend a lot of their spare time in these gardens. Some of them share the harvested fruits and vegetables or give them to homeless people. Or they produce marmalade, for example, and sell it on a farm stand.”
“What is a farm stand?” Ich hatte diesen Ausdruck noch nie gehört.
“Farm stand means, gardeners invite people to the garden, so they can buy marmalade, relish, mixed pickles or even fresh fruit and vegetables. In spring they sell seedlings.”
“Sounds nice.”
Doch Dad war in Fahrt. Offenbar hielt er mich grad für einen seiner Studenten und fuhr mit seinen Erklärungen fort.
“I’ve heard about some gardens, where they even grow chickens and sell the eggs.”
Er sah aus, als würde er am liebsten sofort ein Huhn kaufen und es auf unserer Terrasse einquartieren.
“Back to the roots, eh?”
Daddy sah mich an, als würde er mich erst jetzt wieder wahrnehmen.
“It ain’t half as funny, as you think. These projects not only get more green for the cities as additional recreation areas. They give hope, and people learn, that an egg wasn’t born in a box of eggs. Especially children learn about health and sustainabilty. In these times a different view on the world is very useful.”
Aha. Trotzdem liebte Daddy seine Chips und Cola. Und auf einem Wochenmarkt ist er auch in Berlin nie gewesen. Aber vielleicht kann man nicht alles auf einmal ändern. Eines interessierte mich aber doch noch:
“With the earned money from the farm stand, the gardeners will buy more seeds and plants for the year after?”
“You got it, dear!”

Wir trafen am Ende der Williamsburg Bridge auf seine Studenten, die an dem grünen Welcome to Manhattan-Schild warteten, das auf dem Bürgersteig eingelassen war. und Dad wanderte mit einem Stadtplan umher, auf dem er etliche der Gartenprojekte eingezeichnet hatte. Manchmal war es tatsächlich nur ein einzelner Baum, dessen Baumscheibe gegen unachtsame Fußgänger und Hunde mit einem winzigen Zaun geschützt war. Dort wuchsen Gänseblümchen, Ringelblumen, und sogar eine riesige Sonnenblume war vertreten. Wir sahen Gärten in schmalen Baulücken, in denen fast nur schattenliebende Pflanzen wachsen konnten. Und dann gab es im wahrsten Sinne des Wortes ein Highlight.

“Why are we going into this house?”, fragte einer der Studenten.
“Wait and see”, antwortete Dad, fuhr mit uns in das zehnte Stockwerk und stieg eine Treppe hinauf. Oben angekommen, standen wir auf einem Dach. Das wäre an sich nichts Besonderes gewesen, aber Anwohner hatten aus dem vormals öden Dach einen Paradiesgarten gemacht.

“They moved tons of soil to the roof, they bought cheap plants or germinated them at home from seeds.”
Vom Eingang verlief ein Laubengang mit Kletterrosen zu einem kleinen Wasserbecken, das an eine Kräuterspirale grenzte. Bunte Blumen, Kräuter und Gemüsepflanzen wuchsen überall durcheinander, Gartenräume waren mit natürlich wachsenden Hecken abgetrennt, an denen allerlei leckere Beeren hingen.
Überall wühlten Menschen in Beeten, gossen die Pflanzen, schichteten Kompost um, und kümmerten sich um alles, was gerade anfiel.
“They do that without getting payed for their work. Just for the fun of it.”
Ich glaubte sofort, dass das Arbeiten hier Spaß machte. Die Leute sahen sehr zufrieden aus und grüßten freundlich. Es standen einige Bänke und Tische mitten zwischen Blumen und Gemüse, und es war angenehm kühl, im Gegensatz zum Rest der Stadt. Außerdem war der Blick über die angrenzenden Dächer beeindruckend. In einem benachbarten Bürogebäude, das um einiges höher war, konnte ich an einem Fenster Leute sehen, die auf den Dachgarten deuteten. Vermutlich war es für sie auch erholsam, ein wenig Grün zu sehen, wenn sie eine kurze Pause von der Arbeit machten.
Ich setzte mich auf eine der Bänke und schloss kurz die Augen. Lavendelduft wehte herüber und ich fühlte mich wie im Urlaub.
(...)

Im Buch sind unbekannte Vokabeln erklärt und es ist für Mädchen ab 12 Jahren bzw. ab 3 bis 4 Jahren Englischunterrricht geeignet.

Ich hoffe, der kleine Einblick ins Buch hat euch gefallen :-)

Liebe Grüße

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